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Geschichten wie sie nur das 24h Rennen schreibt

Bei 270km/h öffnet sich die Motorhaube

 

Das Saisonhighlight lief für uns eigentlich sehr gut. In den Trainings konnten wir unser Programm planmäßig abspulen und die Rundenzeiten waren auch in Ordnung. Für die Hatz rund um die Uhr konnten wir uns den 60.Gesamtplatz sichern. Ich hatte die Ehre und durfte den Start des Rennens fahren. Obwohl ich schon viele VLN Starts gefahren bin,  ist die Einführungsrunde beim 24h Rennen etwas ganz Besonderes. Toll, dass es immer noch möglich ist, dass die Fans zum Teil bis auf die Straße können.  Der Start war unproblematisch und auch die ersten Rennstunden gingen schnell vorüber. Das Wetter war dieses Jahr wirklich sehr angenehm. Bis auf einen heftigen Wolkenbruch beim Training gab es keine bösen Überraschungen. Obwohl ich mich schon sehr auf das Fahren im Dunkeln gefreut hatte, kam nachts kaum Freude auf. Zu der Zeit als ich im Auto saß, hatte es sehr viele und zum Teil auch größere Unfälle gegeben. Dadurch gab es enorm viele Code60 Zonen und ein richtiger Fahrfluss kam kaum auf. Auch die Nacht war schnell vorbei. Unser BMW M4 lief wie ein Uhrwerk. Es waren weniger als 3 Stunden bis zur Zielflagge, als unser Auto plötzlich im Live-Bild zu sehen war. Rudi ist bei knapp 270km/h die Motorhaube aufgeflogen. Zum Glück blieb er cool und konnte das Auto  auf der Strecke halten. Er reduzierte das Tempo und versuchte über die minimale Sicht der Seitenscheiben zurück zur Box zu fahren. Leider blieb er beim Einfahren in die Boxengasse in der Leitplanke hängen. Wir konnten es Live auf den Bildschirmen verfolgen. Eine komische Situation. Wir waren so nah und trotzdem konnte keiner helfen. Blöderweise verkantete sich das Auto auch noch so in der Leitschiene, dass Rudi auf ein Fahrzeug der Streckensicherung warten musste um sich befreien zu können. An der Box angekommen hatte ich keine Augen mehr für das Auto. Ich war bereit zum Einsteigen. Der Fahrerwechsel war schnell abgeschlossen. Ich musste noch etwas warten, weil noch Reparaturarbeiten nötig waren. Vom Teamchef bekam ich noch mit auf den Weg, dass ich die Temparaturen des Motors besonders im Auge behalten soll. Nach einer Runde steuerte ich die Box an. Als Folgeschaden hatte sich ein weiteres Karrosserieteil gelöst und den Reifen beschädigt. Mit reichlich Tape wurde alles befestigt. Das Auto ließ sich noch erstaunlich gut fahren. Ich hatte das Ausmaß des Schadens sowieso nicht erkannt und erst im Parc Fermé wurde mir bewusst, wie lediert unser Renner aussah. In den sozialen Medien konnte man sogar von einem BMW Artcar der ganz besonderen Art lesen. Das war angesichts der vielen unterschiedlichen Tapefarben auch kein Wunder. Unsere Mühen, insbesondere  der Mechaniker, wurden dann am Ende noch mit dem 3.Platz in der SP10 belohnt. Das Rennen war wieder ein Besipiel dafür, dass das 24h Rennen ganz besondere Geschichten schreibt.

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